Besuch im Steinbruch Wachenberg

Unken SchutzgebietWanderfalke, Uhu, Zippammer, Gelbbauchunke und viele Fledermausarten: Der Steinbruch am Wachenberg bietet vielen seltenen und gefährdeten Tierarten einen Lebensraum, wie es ihn kaum ein zweites Mal an der Bergstraße gibt. Um diese Artenvielfalt zu erhalten, wurde der Steinbruch in das europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ aufgenommen. Seither gelten dort strenge Schutzziele, um den Bestand dieser Tierarten zu sichern.

 Am 27. Januar waren Mitglieder des BUND Weinheim, des NABU, der Bürgerinitiative „Rettet den Wachenberg“ und der Stadt Weinheim zu einer Besichtigung eingeladen, um Fragen, die sich aus der Genehmigung zur Rekultivierung ergeben haben, mit Vertretern der PWS und einem externen Gutachter für Naturschutzfragen zu diskutieren.

Besichtigung des Steinbruchs

Über 100 Jahr lang wurde dort Porphyr abgebaut, zuletzt durch die Porphyrwerke Weinheim-Schriesheim (PWS). Dass der Gesteinsabbau bald eingestellt wird, ist der Bürgerinitiative „Rettet den Wachenberg“, deren aktives Mitglied die BUND-Ortsgruppe ist, und der Stadt Weinheim zu verdanken.

Die PWS – ein Unternehmen der Basalt AG – haben 2016 einen Antrag zur Rekultivierung gestellt, wie er durch die Abbaugenehmigung vorgegeben ist. Dabei soll der durch den Abbau entstandene riesige Trichter teilweise mit Erdaushub verfüllt werden. Dadurch wird in dem nun geplanten 1. Verfüllungsabschnitt die Sohle schrittweise um 15 Meter angehoben.

Krötenzaun

Das bedeutet für die geschützten Gelbbauchunken, dass sie ihre Laichgewässer zunächst verlieren. Die begleitende Naturschutzplanung sieht die Schaffung neuer Laichgewässer vor. Da die Gelbbauchunke offene, besonnte und flache Gewässer bevorzugt, muss das neu entstehende Gelände von Gehölzen frei gehalten werden.

 

StolleneingangProblematisch könnte es für die Fledermäuse werden, die in den alten Stollen überwintern. Der Stollen an der Steinbruchsohle sorgt für eine für die Tiere idealen Bewetterung. Wird der Ausgang zugeschüttet, könnte der Stollen nicht mehr als Winterquartier taugen.

Die Naturschutzziele des Natura 2000-Gebiets müssen dabei auf jeden Fall eingehalten werden. Der BUND wird die Auffüllung kritisch begleiten.

Broschüren über Rekultivierungsprojekte der Basalt AG können über den Link (http://www.basalt-lebensraeume.de/broschueren/) abgerufen werden.