Begehung des Steinbruch Wachenberg – Beginn der 3. Baustufe

Blick auf 2. Baustufe

Am 05.08.2022 konnten Mitglieder der Naturschutzverbände, der Presse und der BI Wachenberg sich vor Ort auf Einladung der Porphyrwerke Weinheim-Schriesheim AG (PWS) ein Bild über den Entwicklungsstand der Rekultivierung des Steinbruchs machen. Die 2. Baustufe ist mittlerweile abgeschlossen und die dritte Baustufe wurde von den Behörden genehmigt. Begleitet wird das Projekt durch das Büro für Landschaftsökologie LAUFER aus Offenburg. Von diesem waren bei der Begehung neben Herrn Laufer auch Frau Dr. Lenz und Frau Härle anwesend. Zusammen mit Herrn Dickmeis und Herrn Kraft von der PWS wurden dann die geplanten Massnahmen der dritten Baustufe erläutert. Ingesamt sind 5 Stufen zur Renaturierung geplant.

geplanter Bereich zur Verfüllung in der 3. Baustufe

In diesem betroffenen Abschnitt gibt es auch ein Zugang zum Winterquartier von Fledermäusen. Zwischen der Steinbruchsohle und der Seite zur Weschnitz gibt es ein altes Stohlensystem mit insgesamt 5 Mundlöchern. In diesem werden jedes Jahr die vorkommenden (sichtbaren) Feldermäuse gezählt. In den letzten drei Jahren wurden zusätzliche viele Batcorder Aufnahmen an den Mundlöchern durchgeführt. Aufgrund der Daten wird von mind. 10 unterschiedlichen Arten ausgegangen.

Bei der Beobachtung wurde festgestellt, das die meisten Fledermäuse die Öffnungen zur Weschnitzseite nutzen. Bei der Auffüllung der Sohle soll das Mundloch 5 mithilfe eines senkrechten Schachtes weiterhin offen bleiben. Für den Schacht sind Ringsteine mit einem Durchmesser von 3 Metern geplant. Diese Massnahme wurde in Zusammenarbeit mit Experten zur Bewetterung von Bergwerken und Fledermausexperten abgestimmt.

Mundloch 5 an der tiefsten Stelle im Steinbruch

Die in dem Steinbruch vorkommenden Gelbbauchunken sind auch in dem Gewässer vor dem Stollen vorhanden. Die Unken werden vor dem Beginn der Baumassnahme umgesiedelt. Dazu wurden betonierte Wasserlöcher in einem geschützten Bereich außerhalb der dritten Baustufe vorbereitet. Diese trocknen erst nach abgeschlossener Entwicklung der Kaulquappen aus. Sorgen bereiten neben der Trockenheit des aktuellen Sommers auch die eingewanderten Waschbären, welche gerne die kleinen Gelbbauchunken jagen. Zum Schutz der Amphibien sind daher Elektrozäune um einige Feuchtbereiche aufgebaut.

vorbereitetes Wasserloch
Gelbbauchunke